Mit der Übernahme der Canopy Growth-Tochter C³ Group durch das deutsche Unternehmen Dermapharm Holding ist ein weiterer Beleg für das Interesse der Pharmaindustrie am europäischen Cannabis-Markt aufgetaucht.
C³ ist auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung natürlicher und synthetischer Cannabinoide spezialisiert und wurde 2019 von Canopy für 235 Mio. EUR erworben.
Canopy hat nun den Vermögenswert, zu dem auch Spectrum Therapeutics gehört, für 80 Mio. € plus weitere 42,6 Mio. € je nach Leistung verkauft.
Dr. Hans-Georg Feldmeier, CEO der Dermapharm Holding, sagte in einer Pressemitteilung: „Mit dem Erwerb der C³-Gruppe sichern wir uns erneut den Zugang zum Wachstumsmarkt Cannabis und erschließen uns gleichzeitig weitere Vertriebswege in Europa.
Momentum der Legalisierung
„Im Zuge der zu erwartenden Legalisierung gehen wir von einer steigenden Akzeptanz und zusätzlichen Impulsen für die zukünftige Geschäftsentwicklung aus. „
Die 20 Jahre alte C³ Group ist ein inländischer Marktführer bei der Herstellung des synthetischen THC Dronabinol.
Mit der Transaktion steigt Dermapharm in den Cannabisbereich ein, da die Legalisierung des Gebrauchs für Erwachsene in Deutschland unmittelbar bevorsteht. Wie BusinessCann bereits berichtete, ist dies ein Hinweis auf den pharmazeutischen Weg, der im europäischen Cannabisbereich verfolgt wird.
Zu Beginn dieses Jahres ist eines der größten deutschen Pharmaunternehmen, die hessische Stada, in den Bereich medizinischer Cannabis eingestiegen, und Jazz Pharmaceuticalhat das britische Unternehmen GW Pharmaceuticals für 7,2 Milliarden Dollar gekauft.
Der Prohibition Partners‘ Pharmaceutical Cannabis Report: 2nd Edition – der zu Beginn dieses Jahres veröffentlicht wurde – hob die Möglichkeiten hervor und sagte: „Das Potenzial für die Verwendung medizinischer Cannabinoide im pharmazeutischen Bereich wurde bisher kaum angekratzt.“
Dermapharm wurde 1991 gegründet und ist ein schnell wachsender Hersteller von Markenarzneimitteln. Das Unternehmen mit Sitz in Grünwald bei München erzielte in den neun Monaten bis zum 30. September einen Umsatz von 577,2 Millionen Euro.
Seit David Klein Anfang 2020 zum CEO ernannt wurde, hat Canopy nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte, einschließlich Tochtergesellschaften in Übersee, verkauft.
